Wie war's bei WeinPfingsten in Westend?
Schon Wochen vorher beim Flyerverteilen oder Aufhängen der Plakate gab es die interessierte Frage: Das Weinfest ist wieder? Das war schon im letzten Jahr so schön! Freudig nahm man uns die Flyer ab und informierte auch die Nachbarn!
Unsere Gedanken? Wir schenken so viel Freude! Was kann es Besseres geben? Die Menschen möchten sich treffen und in Gemeinschaft fröhlich die neuesten Themen bewegen.

Das Wetter? So ein Schnösel! Wochenlang sehnte sich die Hauptstadt nach etwas Nass von oben, das die Erde tränkte, denn die Grünflächen und Gärten darbten sichtbar. Offensichtlich war das Wein- und Winzerfest Westend mit seinem Pfingsten in der Preußenallee der richtige Termin dafür, der dies möglich machen sollte.
Stehen Sie bequem: Die Höfische Gesellschaft kommt zu Besuch!

Man hatte sich eben noch beim S-Bahnhof Heerstraße zusammengefunden und zur Preußenallee aufgemacht, um das Wein- und Winzerfest Westend - Pfingsten in der Preußenallee zu besuchen. Preußenallee? Das war das Stichwort! Deshalb musste es die preußische Gardeuniform sein, auf die man sich bei der Höfischen Gesellschaft einigte. Wir dürfen vorstellen: Prinz August Ferdinand von Preußen, Cecilia von Pannwitz, Friedrich Luise Viktoria Gräfin von Majewski zu Glogau Schlesien, August von Kiesewald und Kurt Christoph Graf von Schwerin.
Das preußische Gütesiegel für Wein lautet: "Schmeckt!"
Gefragt, was der Höfischen Gesellschaft besonders gemundet habe, gab es zur Antwort:
- Frau von Pannwitz: "Ich mochte den Roséwein von Sommer und den Weißwein von Kummer."
- Der Prinz August Ferdinand von Preußen: "Der Schwarzriesling ist schon ein leckeres Tröpfchen. Ich kam darauf, den zu probieren, weil über dem Weinstand der Rabe mit einem Glas Wein in der gefiederten Hand das Tanzbein schwang. Das war Weingut Schmitt."
- "Als Höfische Gesellschaft lautet unser preußisches Gütesiegel: Schmeckt!"
Nachdem Speis und Trank ausführlich genossen waren, fand man abermals zusammen - zum Tanz!
Im Ganzen sah es dann so aus:
Wieso kamt ihr so preußisch zu WeinPfingsten?
Diese Frage entflammte die Mitglieder der Höfischen Gesellschaft e. V. aus Berlin. Mit leuchtenden Augen fing man sogleich ausführlich zu beschreiben und zu zeigen an:
"Unsere Gewandungen sind weit mehr als bloße Kleidung. Sie spiegeln die prachtvolle Hof- und Militärkultur Preußens im späten 18. Jahrhundert wider und machen unsere Rollen im höfischen Gefüge auf eindrucksvolle Weise sichtbar.
Passend zum Weinfest in der Preußenallee entschieden wir uns für die Uniform und die Jagdgarderobe – eine Kombination, die sowohl die militärische Eleganz als auch den ländlichen, jagdlichen Charakter der preußischen Kultur des 18. Jahrhunderts wunderbar zum Ausdruck brachte.
Welch Ehre, Prinz August Ferdinand von Preußen verkörpern zu dürfen! Er war der jüngste Sohn König Friedrich Wilhelms I. und Sophie Dorothea von Hannover, Tochter König Georgs I. von Großbritannien, und somit jüngster Bruder Friedrichs des Großen. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren wurde Ferdinand Mitglied des Infanterieregiments „Kronprinz“ der preußischen Armee. Im Jahr 1740 ernannte ihn sein Bruder Friedrich der Große zum Chef des neu gegründeten Infanterieregiments Nr. 34 – eine große Ehre und Verantwortung. Seine prächtige Uniform, der Schwarze Adlerorden und die dazugehörigen Insignien symbolisierten seinen hohen Rang und seine tiefe Loyalität.
An seiner Seite stand Friedrich August von Kiesewald in der Uniform eines Offiziers dieses Regiments – Prinz Ferdinands eigener Leibgarde – und zugleich als dessen 2. Adjutant präsent. Cecilia von Pannwitz, Hofdame der Prinzessin Anna Elisabeth Luise von Preußen, trug als Zeichen ihrer Zugehörigkeit die damenhafte Ausprägung des Waffenrocks, gekrönt von einem kleinen Dreispitz, der ihr würdiges Auftreten vollendete.
General Graf von Schwerin beeindruckte mit seinem charakteristischen weißen Federn am Offiziers-Dreispitz, dessen Federn seine militärische Autorität und seinen hohen Rang sichtbar machten. Und nicht zuletzt die schlesische Gräfin von Majewski, die mit ihrer eleganten Reit- und Jagdrobe – einem taillierten Justaucorps mit knöchellangem Rock und seitlichen Polstern, die selbst beim Auf- und Absteigen die modische Form bewahrten – das Ensemble stilvoll abrundete. Ihr kleiner Dreispitz setzte dem prachtvollen Bild die krönende Note auf."